Capendu (oc: Campendut)
Die kleine Gemeinde im Tal der Aude ist der Ausgangspunkt all unseres Geschehen. Der 1200 Einwohner-Ort ist eingequetscht zwischen der Fernstraße Carcassonne - Narbonne D6113 (früher N113), der Eisenbahn und der Autobahn A61 die alle ebenfalls in gleicher Richtung verlaufen.
Der Ort selbst ist ein mehr oder weniger verschlafenes Weindorf an der Kreuzzug der D6113 (früher N113) und der D57. Die D57 ist dabei sozusagen die Hauptstraße (die gleiche Straße acht Jahre später) des Ortes und hat sich in den letzten Jahren kaum verändert, einzig die Bäume (Platanen) sind nun teilweise gefällt, denn sie scheinen ihren Standort direkt in der Straße nicht mehr so richtig vertragen zu haben. Wie sich zwei Jahre später zeigte, waren die Bäume der Modernisierung der Straße im Weg.
Wie viele andere Orte der Gegend ist auch hier das größte Problem die Landflucht, denn man lebt hauptsächlich vom Weinanbau, und so wohnt in vielen Gebäuden der Monsieur "A vendre". Gleichzeitig entdecken immer mehr Leute aus Irland und Großbritannien die Gegend und kaufen sich dort ein.
Vielleicht liegt es an dem Charme dieser Orte, dem auch wir verfallen sind, man findet immer wieder solche Stellen wie hier die Verbindung zwischen der Rue de la Marne und der Grand Rue und die nennt sich Rue du Porche (also Straße ...). Selbst wenn es dort einmal im Sommer regnet, jedoch dann Vorsicht es können kräftige Wassermassen vom Himmel kommen, ist das schnell vorbei und die Gegend erstrahlt wieder in ihrem ursprünglichen Aussehen.
Capendu (oc: Campendut) selbst besteht aus einem, ja mittelalterlichen Teil, und einer Neuansiedlung drum herum. Der ursprüngliche Teil windet sich um den Burg- oder Schlossberg, so genau weiß das keiner, jedenfalls wird der Berg von einer Kirchenruine gekrönt, die den Ankömmling bereits von Weitem grüßt.. Im erhaltenen Turm wohnen nicht nur gefiederte und ungefiederte Freunde (Vögel und Fledermäuse), sondern als Besonderheit schlägt die Turmuhr die Stundenzahl zwei Mal und damit es auch so bleibt ist ab und zu einmal eine Wartung notwendig.
Von dort hat man, bei schönem Wetter, einen herrlichen Rundblick über die Tiefebene in Richtung Lézignan-Corbières von den Montagne Noire über Marseillette, dem Tal der Aude bis zur Montagne Alaric (Alarichgebirge).
Unterhalb des Berges findet sich der zentrale Platz (Place de la mairie) mit seinem Springbrunnen und den zentralen Gebäuden, wie Post (vor und nach der Modernisierung 2013), Gemeindeverwaltung, Finanzamt, Seniorenclub und auch ein Weingut (was sich wie in Frankreich häufig Château nennt).Die Straßen um den Berg sind, sofern möglich, zweiseitig mit Wohnhäusern (einige Jahre später) bebaut, jedoch selbst größtenteils sehr schmal, das ist dann immer ein kleines Abenteuer sein Domizil anzusteuern. Vielleicht muss man ja wieder rückwärts heraus fahren... und die gleiche Stelle in Gegenrichtung nach der Modernisierung der Straßen im Quartier. Seit dem dort eine Modernisierung der Infrastruktur im Gange ist sind die Chancen dafür dann noch einmal gestiegen. Auch nach Abschluß der Arbeiten, kann das auch mal hin und wieder passieren, denn die Straßen sind schmal und wenn dann an der einen oder anderen Leitung gearbeitet wird, heißt das rückwarts fahren.
Weitere eigentliche Sehenswürdigkeiten bietet der Ort dann nicht, auch einen Bahnhof besitzt er seit der Modernisierung der Bahnstrecke nicht mehr, das Gebäude steht leer und verfällt. Daneben besitzt er jedoch eine gute kommunale Infrastruktur und neben Einkaufsmöglichkeiten finden sich Schule, Kindergarten, ein Football-Stadion, mehrere Lokale und Weingüter, somit eigentlich alles was man zum Leben braucht. Ein motorisiertes Fahrzeug ist aber trotzdem unerlässlich, denn die nächsten größeren Flughäfen sind Toulouse und Barcelona.
ŠAxel Schmidt 2006
2013-11-03-02