Béziers und Umgebung


Die Stadt Béziers liegt auf den Hügeln über dem Orb ist Sitz der Verwaltung des gleichnamigen Arrondissements, im Département Hérault, welches von der Mittelmeerküste bis zu den Ausläufern des Masif Central reicht. An der Küste finden sich Orte wie Valras-Plage und am anderen Ende Cessenon-sur-Orb. (zurück)

Der Bahnhof von Béziers ist für jeden die Ankündigung, das der Autoreiszug nun kurz vor seinem Ziel Narbonne ist, das heißt Tische hochklappen und Sachen zusammensuchen, denn in wenigen Minuten wird der Endpunkt nach gut 20 Stunden Fahrt aus Berlin erreicht.
Aber nicht nur das, die Stadt hat auch ein paar Sehenswürdigkeiten zu bieten und das ist neben der Schleusentreppe des Canal du Midi die Altstadt die von der Kathedrale St. Nazaire überragt wird.
Die Schleusentreppe dient der Überwindung des Höhenunterschieds im Canal du Midi zum Orb auszugleichen. Heute sind noch 7 der 9 Schleusen in Betrieb und auch mittlerweile elektrisch betrieben. Der Kanal selbst ist zumindest im Sommer stark befahren und so drängeln sich schon mal 1, 3 oder 4 Ausflugsschiffe in einem Schleusenbecken um entweder den Aufstieg in die Hochebene Richtung Carcassonne zu nehmen oder den umgekehrten Weg zum Orb. Die Anlage selbst ist einer der Anziehungspunkte und wird im Sommer durch eine "Sightseeing"-Bahn auf der Straße mit der Kathedrale St. Nazaire oberhalb der Altstadt verbunden. Während der französischen Sommerferien verkehrt diese täglich, sonst nur am Wochenende. Die Fahrzeit beträgt ca. 30 Minuten und somit ist man in ca. 1 Stunden einmal durch die Altstadt gefahren worden und auch wieder am Ausgangspunkt zurück. Mit ein paar Französischkenntnissen bekommt man dann auch noch etwas von den Erklärungen mit, für alle Anderen gibt es Kopfhörer und Erklärungen in der eigenen Sprache. Es geht bei der Rundfahrt nicht auf dem direkten Weg auf den Berg zur Kathedrale St. Nazaire, sondern mit einigen Abstechern durch die Stadt.
Am Zwischenziel angekommen, hat man einen guten Rundblick über die sich anschließende Landschaft, auch wenn es im Sommer meist etwas diesig ist. Nach einer kurzen Pause geht es dann wieder zurück zu den Schleusen und hier kann man sich nun nach Lust und Laune weitere Schleusungen ansehen oder man verlässt die Örtlichkeit in die eine oder andere Richtung, wobei das einem nicht immer leicht gemacht wird, denn entgegen des französischen Standards sind in Richtung Narbonne und Carcassonne die Kreuzungen keine Kreisverkehre und da auch leider schlecht ausgeschildert, führt es ab und zu dazu doch den falschen Weg auszuwählen und man landet auf der N9 nach Narbonne, statt auf der D11 Richtung Capestang, na ja...
Alternativ kann man auch ins Zentrum fahren und stellt seinen Wagen in einer der Tiefgarage ab. Somit ist man dicht am Zentrum und kann alles ablaufen. Über die Allée Paul Riquet geht es am Theater und an einigen Warenhäusern vorbei. Die Allee, wie auch viele andere Straßen im Zentrum, wird von Gebäuden aus der Anfangsphase des 20. Jahrhundert gesäumt. Weiter geht es über die Rue de la République, vorbei an der Markthalle und dem Rathaus wieder zurück zum Ausgangspunkt. Dabei kann man dann links und rechts in kleinere Strassen abzweigen und sich das eine oder andere Geschäft ansehen oder auch Geld da lassen. Nimmt man an der Markthalle die andere Richtung, so folgt man dem Weg der Sightseenbahn und kommt zur Kathedrale St. Nazaire. Wir dagegen beenden den Spaziergang am Denkmal für Pierre-Paul Riquet, dem Planer und Erbauer des Canal du Midi.

Folgt man von der Autobahn A9 oder der Route Nationale RN9 der Ausschilderung nach Valras-Plage so fährt man einige Kilometer über sehr flaches baumloses Land, hier und da von kleinen Ortschaften oder Industrieflächen unterbrochen. Buchstäblich am Ende der Straße (RD64) erreicht man Valras-Plage. Wie an anderen Orten der Küste spiegelt sich auch hier der Bauboom der 60er und 70er Jahre des letzten Jahrhunderts wieder und man findet Richtung Strand eine recht dichte Bebauung in Sachen Hotels und Ferieninfrastruktur wieder. Auch der Strand selbst zählt wohl eher nicht zu den ruhigen in der Gegend, zumindest gegenüber der Allées Charles de Gaulle. Hier kommt der erlebnishungrige Strandtourist doch auf seine Kosten.
Gleich um die Ecke findet sich in der Mündung des Orb ein größerer Jachthafen und für Schiffsliebhaber oder auch -nutzer gibt es da alles was das Herz begehrt.
Unscheinbar zwischen Andenken- und "Strandgut"läden findet sich in der Rue Lieutenant Panis ein kleines Legoland, einfach ein muss für Kinder und Freunde dieser kleinen Bausteine. Eigentlich erstaunlich in dieser Gegend auf so etwas zu treffen und auch gut besucht, so dass die Betreiber den Besuch der "Bastelecke" auf eine Stunde begrenzt haben. In den angrenzenden Räumen ist dort ein kleines Museum mit vielen liebevoll aufgebauten Dioramen untergebracht. Ich frage mich nur wie oft am Tag die Besitzer durchgehen müssen um die Glasscheiben von Resten der Kindernasen zu befreien.

Von Valras-Plage aus ein ganzes Stück den Orb hinauf liegt Cessenon-sur-Orb. Kurz vor dem Ort, an der Kreuzung zwischen RD14 und RD36 liegt auf einer Anhöhe ein kleiner Zoo, treffend nennt er sich Mini Ferme Zoo de Cessenon sur Orb. Kommt man von Béziers die RD612 (ex RN112) hinauf, so findet man an einer Kreuzung in Cébazan einen unscheinbaren Hinweiser "Zoo", man kann ihm ruhig folgen. Im Zoo finden sich hauptsächlich einheimische Haustiere, daher auch Ferme, was ja so viel wie Bauernhof bedeutet, im Namen. Hier tummeln sich Enten, Hühner, Ziegen, Pferde und Ponnys, Kühe, Schafe, Schweine und Hasen in verschiedenen Gehegen und laufen auch mal frei, zur Freude der Besucher, herum. Kinder kommen hier voll auf ihre Kosten, auch für Spielmöglichkeiten ist gesorgt.

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ŠAxel Schmidt 2006

2011-09-23-02