Über der Mündung des Tangers in die Elbe liegt auf einer Endmoräne die Stadt Tangermünde. Ihr gegenüber liegt die Gemeinde
Fischbeck, die bei den letzten Elbehochwassern leider traurige Berühmtheit erlangte und fast komplett im Hochwasser versank.
Etwas weiter entfernt, gleichfalls auf dem anderen Elbufer, liegt Jericho mit
seinem Kloster, einem der ersten Backsteinbauten in der Gegend.
Flußabwärts von Tangermünde liegen die Ortsteile Hämmerten mit seiner Elbbrücke der Eisenbahnschnellstrecke Berlin - Hannover
und Storkau mit seinem Schloß und Gutshof aus der Zeit kurz vor dem ersten
Weltkrieg. Das Schloß, mit seinen später errichteten Nebengebäuden ist heute
hauptsächlich ein Schulungstandort einer Berufsgenossenschaft und wird daneben auch als Hotel und Nebenstandort des örtlichen
Standesamtes genutzt.
Storkau selbst ist eines der kleinen Orte in der Altmark und neben Schloß
und Kirche sind nur die
Störche zu erwähnen, jedoch wer Ruhe sucht findet sie hier. Auf der einen Seite die
Elbe, auf der anderen Seite die landwirtschaftlich genutzten flachen Landstriche der Altmark.
Von hier aus ist es ein Leichtes die alte Hansestadt Tangermünde mit dem Neustädter Tor,
als Ausgangspunkt der Stadtführungen, zu erreichen. Hier beginnt der Stadtrundgang, geführt von sehr engagierten ehrenamtlichen
Stadtführern, in der Lange Straße durch den Torbogen mit seinen Adlerschilden. Vorbei an der
ehemaligen Nicolaikirche und einen Blick auf den Schrotturm geht es
weiter die Lange Straße hinunter. Der Weg führt an der
Ausspanne vorbei zum alten Rathaus am Markt. Ehe es in die dortigen
Räumlichkeiten über die Treppe geht, fällt der Blick auf das Stadthaus, einem
eher schlichten Backsteinbau. Im Festsaal des alten Rathauses wird die Geschichte
der Stadt ausgebreitet. Einen zentralen Punkt nimmt dabei der Stadtbrand von 1617 ein. Hierbei wird auf die Lebensgeschichte der
angeblichen Verursacherin Grete Minde eingegangen, die deshalb zum Tode auf dem
Scheiterhaufen verurteilt wurde. Gut zwei Jahrhunderte später wurde ihre Unschuld aufgedeckt. Vorher hatte Theodor Fontane ihr
bereits ein literatisches Denkmal geschaffen und 2009 kam ein Brozenes an der Kirchstraße hinzu.
Von hier geht die Führung durch die Kirchstraße, an Fachwerkhäusern, weiter zur
Roßfurt mit seinem Elbetor, dem
zweiten Tor in der erhaltenden Stadtmauer. Über die Roßfurt geht es vom Stadtniveau
in den Hafen von Tangermünde, vorbei an den Hochwassermarken der letzten Jahrhunderte. Heute ist der
Hafen, mit seinem Pegelhäuschen, eher beschaulich und dient als Winterliegeplatz
einiger Elbschiffe. Auch landseitig ist von einem Hafen nicht mehr viel zu sehen und ist heute eher ein größerer Stadtplatz außerhalb
der Stadmauer. Der Blick auf die Sadtmauer an dieser Stelle ist beeindruckend und ein Zeugnis der Norddeutschen Backsteinbaukunst.
Entlang des Hafenbeckens führt der Weg vorbei an kaukasischen Flügelnußbäumen zum
Treppenaufstieg des Schlosses von Tangermünde.
Vom Schloss ist nicht mehr viel erhalten, neben der alten Kanzlei, sind es die
Kernburg (heute Hotel), der
Gefängnisturm am Burgtor, sowie der Kapitelturm. Die restliche Fläche ist
heute ein Park und bietet neben herrlichen Blicken in die Elbauen, Denkmäler für
Kaiser Karl IV. und König Friedrich I.. Von hier betrachtet kommt einem der
Kapitelturm wie eine Kopie aus Prag vor, entstanden ist die jetzige Form jedoch erst um die vorletzte Jahrhundertwende.
Stadteinwärts fällt dagegen der Blick auf die alles beherrschende St.-Stephanskirche.
Die Stadtführung endet dann auch dort, wobei sie noch am Eulenturm, dem Rest des
dritten Tores (Hühnertor), vorbeiführt und man sich vor dem Stadtbrunnen verabschiedet.
Es bleibt dann noch Zeit den Abend mit einem Kuhschwanzbier in einer der urigen Kneipen, wie dem alten Schulhaus ausklingen zu lassen.